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Gestaltgesetze: Das Gesetz der Nähe

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Diese Vielzahl von individuellen Altersprozessen und Gedächtnisleistungen stellt ein Problem bei der Suche nach einem Optimum für die Präsentation von Informationen auf einer barrierefreien Internetseite dar. Ein bewährtes Mittel dazu sind die sogenannten Gestaltgesetze. Die Gestaltpsychologie beschäftigt sich damit, wie der Mensch komplexe Szenarien und Reize wahrnimmt. Unsere visuelle Wahrnehmung wird nämlich nicht nur von der physischen Beschaffenheit unserer Augen bestimmt, sondern viel stärker noch durch die Verarbeitung in unserem Gehirn, wobei unsere Gewohnheiten und andere psychische Gegebenheiten ausschlaggebend sind. Dies wirkt sich hauptsächlich bei der Strukturierung relativ gleichförmiger visueller Informationen aus und lässt sich üblicherweise in bestimmte Regeln einteilen, die als Gestaltgesetze bezeichnet werden. Diese Gesetze beschreiben, wie durch Anordnung oder Formgebung bei einer Reihe von Objekten Bedeutungszusammenhänge hergestellt, aber auch vermieden werden können. Diese Gesetze können sich Webdesigner insbesondere bei der Erstellung eines barrierefreien Bildschirmlayouts zu Nutze machen, denn häufig haben ältere Benutzer Schwierigkeiten, Zusammenhänge zwischen Informationen zu erkennen oder gar den Hintergrund vom Vordergrund zu unterscheiden. Diese Gesetzmäßigkeiten, mit denen man die besonders für das barrierefreie Webdesign wichtigen Fragen beantworten kann, werden in den folgenden Unterabschnitten jeweils einzeln erläutert.

Gesetz der Nähe

Das Gesetz der Nähe ist eines der wichtigsten Gesetze für die Verständlichkeit einer
Internetseite. Es besagt, dass räumlich nahe beieinanderliegende Elemente von unserer Wahrnehmung gruppiert und als zusammengehörig verstanden werden. Dagegen werden weit auseinanderliegende Elemente als getrennt und unabhängig wahrgenommen:
Gesetz der Nähe

Normalerweise erkannt man in der Abbildung fünf schmale Säulen. Dieses Resultat erfolgt aus dem geringen Abständen zwischen den Linien, welche gemeinsam eine Säule bilden. Durch den geringen Abstand werden die Linien von unserer Wahrnehmung zu einer Säule zusammengefasst. Damit dieser Effekt zustande kommt, müssen die Abstände zwischen den Säulen deutlich größer sein, als die innerhalb der Säulen.

Das Gesetz der Nähe macht deutlich, dass Leere von unserer Wahrnehmung als Information erfasst wird. Leere kann also im Webdesign als Gestaltungsmittel eingesetzt werden, um Informationen sinnvoll zu ordnen und verständlich zu machen, anstatt möglichst viele Informationen auf kleinstem Raum unterzubringen. Dies kann besonders bei der Gestaltung von leicht verständlichen Menus eine kluge Gestaltungsmaßnahme sein, wie das folgende Beispiel veranschaulicht: In der folgenden Abbildung sind die Links nach dem Gesetz der Nähe gruppiert, indem die Abstände zwischen den einzelnen Kategorien (zum Beispiel Finanzen und Auto & Motor) größer sind als die Abstände innerhalb der jeweiligen Kategorie (zum Beispiel Finanzen, Versicherung, Wirtschaft, Karriere).

Die nächste Abbildung zeigt die selbe Website wie oben, allerdings wird hier das Gesetz der Nähe verletzt, indem die vertikalen Abstände der Kategorien verengt wurden. Hierdurch wird die Orientierung auf der Seite deutlich verschlechtert. Mit Hilfe des Gesetz der Nähe lassen sich Informationen also auch ohne Einsatz von Linien oder Hintergrundfarben übersichtlich anordnen

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